Korg Wavestation
Audio
Biography
Contact
Download
Link
Live
Manuals
Orderservice
Projects
Releases
Rezensionen
Studio
Synthesizer
 
Reports
Korg Poly 61
Yamaha DX 21
Korg Mono/Poly
Oberheim Matrix 6
Korg DW 6000

Sequential Prophet VS

Roland JX8P
Elka Synthex
Korg Wavestation
Kawai K3
Ensoniq ESQ 1
ARP Axxe
Korg Trident
Roland JP 8000
Prophet 08
Korg Polysix
 
Releases
Neue Welten 1991
Horizont 1993
Panorama 1994
Millennium 1996
Dejavu I 1997
Dejavu II 1997
Emotions 1999
Wittek Live 1999
different 9 2000
Danger in Dream / entrance 2001
X 2006
Sphere eleven 2008
 
Synthesizer

Wie alles begann

Nun aber zum Gerät selbst - Geräteübersicht

Die Familie von außen betrachtet

Wavestations im Vergleich

Die inneren Merkmale

Der Wellenvorrat

Wavesequenzen

Die Parameter desr Wavesequenzing

Midisyncronisation

Soundarchitektur

Performance

Patch

Waves

Vektorsynthese

Modulationen

Multi Mode

Effekte

Cards Zubehör

Bedienung

Was sollte man beim Gebrauchtkauf einer Wavestation beachten?

Klang

Alternative

Audio Workshop Wavestation

 

Wie alles begann

Korg Wavestation
Korg Wavestation

Eigentlich kann ich Familiengeschichten nicht wirklich ausstehen. Als verstörter Jüngling der Dallas und Denver Clan-80er-Dragödienära hatte ich damals die tiefe Absicht, mich dieser Endlosverwertung des Leidens und Grauens abzuschwören. Nicht, dass mir die bunten 80er nicht gefallen hätten. Im Gegenteil. Es schien, als ob mein Abschwörungsvorhaben mit Erfolg gepriesen sein sollte, bis dann irgendwann Anfang der 90er der unerwartete Rückfall kam. Es war irgendwo zwischen der "Neuen Welten" und der "Horizont" Produktion als ich mich damit auseinander zusetzten hatte, welch neues Instrument den Instrumentenpart verstärken sollte. Aus Kostengründen sollte es ein Rack werden.

Vor allem 2 Prospekte aus dem örtlichen Musikladen von damals hatten es mir angetan, um zu einen positiven Kaufentscheidung beeinflussen wollten. Zum einen koketierte im Hochglanzdruck Yamahas TG 77 auf dem Laufsteg. Zum anderen konkurrierte Korgs Wavestations Rackvariante als Alternative mit auch nicht minder verführerischen Werten. Dass zu diesem Zeitpunkt die Wavestation das Rennen gewann, ist aufgrund dieses Berichtes wohl offensichtlich. Das Wavesequenzing-Konzept schien mir zu der Zeit einfach abgefahrener als Yamahas technokratische Frequenzmodulation. Naja und die Bilder im Prospekt waren auch ein wenig verführerischer.

Wavestation A/D
Korg Wavestation A/D

Also fiel die Entscheidung auf die Wavestation A/D. Das gute Teil ausgepackt, durchs Mischpult verkabelt und an den Verstärker angeschlossen zuerst mal nur staunen was da in meine Gehörgänge dringt. Nach zwei Stunden erstaunen war es an der Zeit, wieder einmal daran zu denken den Mund zu schließen. Die Wellenstation hatte ab sofort mein Studio überflutet.

Doch was hat dies nun mit der eingangs erwähnten Neverendingfamilystorys zu tun? Ist es möglich, ausführlich über die Wavestation zu berichten, ohne deren mehrköpfige Familie unter die Lupe zu nehmen? Kenner der Materie können diese Frage mit ruhigen Gewissen mit nein beantworten.

Präsentieren wir doch mal die Kandidaten in Form einer Familienaufstellung:

Also Mutter Aller kann ganz einfach die Wavestation bezeichnet werden. Dem gegenüber steht Vater mit der kurzen Bezeichnungserweiterung "EX". Die beide Kinder A/D und SR sind zwar rein körperlich kleiner, stehen ihren Eltern wie so oft im realen Leben in Leistungsbereitschaft um nichts nach. Eigentlich gibt es dann auch noch einen Enkel der Familie, der sich aber bereits der virtuellen Welt verschworen hat. Dieses abtrünnige Familienmitglied hat sich gemeinsam mit Vettern Polysix und Cousine MS 20 in der Korg Legacy Collection auf Bitbasis spiritueller Gesinnung der PC Welt verschworen und vermeidet fortan jeglichen physischen Kontakt zur Außenwelt. Erwähnen sollte man auch hier, dass sich Mutter auch gern mal etwas schicker präsentiert. Zu diesem Zwecke hat sich die Dame speziell 150 Designerstücke anfertigen lassen, die sie zumindest nach Außen hin einzigartig macht. Sie weist sich dann gerne unter den Namen Wavestation Grafitti aus.

Up

Geräteübersicht

  • Wavestation Logo
    Korg Wavestation Logo
    Wavestation (Keyboard)
  • Wavestation EX (Keyboard)
  • Wavestation A/D (2 HE Expander)
  • Wavestaion SR (1 HE Expander)

Nun aber zum Gerät selbst:

Die verschiedenen Generationen der Wavestation kamen sozwischen 1990 und 1993 zur Welt. Recht knapp für ein harmonisches Zusammenleben. Geistiger Architekt und als Opa der Family gilt Dave Smith, der ursprünglich seine Ideen bei Sequential Circuits umsetzten konnte. Auf sein Konto geht auch das Konzept des legendären, aber ökonomisch nicht sehr erfolgreichen Prophet VS. Mit der Wavestation führte er seine Vision weiter.

Vektorsynthese
Vektorsynthese

Das Kernstück der Tonerzeugung besteht aus der vom Prophet VS bekannten Vektorsynthese, in der 4 verschiedene Klangquellen im Verlauf dynamisch gesteuert werden können. Völlig neu bei der Wavestation hingegen war, aus einem für damalige Verhältnisse großen Vorrat an Wellenformen neue und eigene Wavesequenzen kreieren und abspeichern zu können. Genau diese Innovation verlieh der Wavestation ihren einzigartigen Klangcharakter.

Ansonsten hat man bei den Zutaten des Instrumentes nichtgekleckert: 32 Oszillatoren. Pro Oszillator ein Digital Filter, Hüllkurven, LFOs, eine Menge an Modulationsmöglichkeiten und ein Effektgerät.

Die beiden Keyboardversionen haben 61 anschlagdynamische Tastaturen, die durchaus gefällig sind, aber im Alter auch so ihre Schwächen zeigen. Es liegt wohl auf der Hand, dass ein Gerät aus 1990 schon mit allen Midischmankerl ausgerüstet ist. Über die Einbindung ins Midisetup braucht man sich keine Sorgen machen. Alle erdenklichen Mididaten werden geschickt und verarbeitet. Die beiden Kinder A/D und SR kommunizieren mit ihrer Außenwelt aufgrund Tastaturmangels selbstverständlich auch über Midi und folgen auf den Fuß wenn man ihnen Anweisungen gibt.

Up

 

Wavestation Grafitti
normale Wavestation
oben Korg Wavestation Graffiti
unten "normale" Wavestatio
n

Die Familie von außen betrachtet:

Mutter und Vater sehen von außen ziemlich gleich aus, außer Mutter hat ihren Schönheitsfummel an, dann erstrahlt sie in einem gänzlich anderen Glanz. (siehe Grafitti) Das tut sie aber nicht sehr oft. Genau genommen nur 150 mal.

Einzig ein großes "EX" unter dem Wavestation Logo lässt erkennen ob es sich um Männlein oder Weiblein handelt. Das Wavestationdesign ist für diese Zeit typisch elegant schwarz. Ein wenig futuristisch, minimalistisch und spartanisch, vergleicht man sie mit macher Gummibärliästhetik der 80er Synthesizer.

Die beiden Keyboards haben eine anschlagdynamische und aftertouchfähige 61er Tastatur. Mit den Ausmaßen 100 x 35 x 11 cm wirkt das Instrument sehr elegant und ist mit 12,5 Kilogramm auch nicht zu schwer. Sogar ein Halbstarker wie ich kommt mit dem Transport des Keyboards zurecht.

In der Mitte gibt ein Display mit 240 x 64 Punkten Auskunft darüber, was gerade im Gerät abgeht. Sonst sind die Bedienungselemente recht spartanisch. Rechts ein 12er Ziffernblock, wie man sie von einem Telefon kennt und ein Eingaberad.

Wavestation von oben

Die Wavestation von oben betrachtet

Um das Display ein paar Auswahlbuttons. Links noch 4Richtungsbuttons, ein Lautstärkenregler und last but not least der wichtige und ins Auge stechende Joystick.

Auf der Rückseite gibt es die Klinkenstecker für Kopfhörer, 4 Outputs, 2 Stecker für programmierbare Pedale und ein Sustainschalter. Klar gibt es die 3 standardisierten Midi Buchsen IN, OUT and THRU.

Weiters gibt es auf der Rückseite einen Helligkeitsregler für das Displays, mit dem der Kontrast geregelt werden kann. Praktisch. Die Stromversorgung erfolgt mittels Kaltegerätestecker. Der Powerschalter befindet sich gleich daneben. Über einen für die Cards vorgesehen Schacht kann man die Wavestation im nach hinein mit einer zusätzlichen Speicherbank erweitern. Für mich damals neu in der Form, war die Möglichkeit der Erweiterung der Wellenformen mittels PCM Daten. Das Bedürfnis zur Anwendung der PCM Cards hielt sich für mich jedoch in Grenzen, sodass ich eher nur auf die Datencards zurück gegriffen habe.

Die Wavestation A/D ist ein 2 Höheneinheit Rack. Auf der Frontseite wurden alle Bedienungselemente der Tastaturversion untergebracht. Auch das Display erstrahlt in der Große 240 x 64 Punkt. Einzig der Joystick wich in einem Schrumpfverfahren einer Miniaturversion. Der Kontrastregler für das Display und der Powerschalter, welche sich beim Keyboard noch hinten befanden, sind sinnvollerweise beim Rack vorne angebracht.

Die Rückseite bietet zunächst mal alle Anschlüsse, die auf der Tastaturversion vorhanden sind. 4 Klinkeausgänge für das Audiosignal. 2 Pedale, 3 Midi Buchsen und natürlich der Netzstecker.

A/D Audioeingang
A/D Audioeingang

Über die Keyboardvariante hinaus, bietet die A/D Variante die Möglichkeit, das Audiosignal mit einer XLR Verbindung nach Außen ans Tageslicht zu befördern. Und natürlich, und das ist eine Besonderheit der 2 Höheneinheitvariante, gibt es noch die Möglichkeit, Audiosignale in das Gerät zu speisen. Hierzu hat man 2 Klinkenstecker mit einem kleinen Volumepoti, sowie einen Levelschalter zur Lautstärkenregelung für das Eingangssignal.

Der Inhalt der Wavestation A/D entspricht dem der einer EX Version. Zusätzlich steht dem Anwender eine weitere RAM Bank im internen Speicher zur Verfügung. Die Entwickler haben es geschafft, einen zusätzlichen Audioeingang zu spendieren. Die A/D ist daher die einzige Wavestation die es ermöglicht, akutsiche Ereignisse der Außenwelt in die Tonerzeugung zu integrieren. Der Eingang fungiert dann als Oszillator. (Vocoder) Zu meiner Schande muss ich gestehen, mangels anderwertiger Vocoderalternativen habe ich diese Funktion nur einmal bei der Panorama Produktion verwendet.

Korg Wavestation SR
Korg Wavestation SR

Wavestation SR ist rein äußerlich das Baby der Familie. Aber ein etwas frühreifes, würde ich mal behaupten. Kann zwar kaum krabbeln, schreit aber genauso herum wie die Großen. Klar ist, dass es fast ein unmögliches Unterfangen ist, die Bedienelemente eines Keyboards auf einer Höheneinheit unterzubringen. Das Display ist auf ein 2 x 16-zeiliges Informationsfenster geschrumpft. Auch der Joystick ist dem Platzmangel völlig zum Opfer gefallen. Durch die Einsparungen ist die Navigationstruktur anders gelöst. Sie ist komplizierter und genau genommen kaum mehr zu bedienen. Aber dafür wurden dem Baby unglaublich viele Sounds mit auf den Weg gegeben.

Die Bedieneinheiten auf der Frontseite sind so fuzzelig, dass ich nicht auf die Einzelheiten eingehen möchte. Einen Überblick der Oberfläche kann man dem beiliegender Darstellung entnehmen. Auf jeden Fall kann man sich nur mit dem Stecknadel großen Rundknöpfen, die Fingerkuppen eindrückend, durch viele Menüs manövrieren und mit YES und NO Tasten vermutend versuchen, an die richtige Stelle zu gelangen, zu der man eine Stunde vorher vorhatte hinzukommen. Kein hoher Spassfaktor!

Die Rückseite ist spartanisch, bietet aber alles was man braucht. 4 Audioausgänge und die 3 Midibuchsen. Das war es dann auch schon. Somit wird auch klar, die SR hat keinen Audiosignaleingang für den Vocoder. Das Netzkabel ist fix.

Up

Wavestations im Vergleich

Wavestation
EX
A/D
SR
PCM ROM
2 MB
4 MB
4MB
4MB
Wellenformanzahl
365
484
484
484
Anzahl der Effekte
49
55
55
55
RAM Banks
2
2
3
3
ROM BAnks
1
1
1
8
Patches
105
105
140
385
Performances (Sounds)
150
150
200
550
Wavesequenzen
96
96
128
352
Multisets
16
16
16
32
Display

64 x 240
grafisch

64 x 240
grafisch
64 x 240
grafisch
2 x 16
Text
Pedal Eingänge
ja
ja
ja
nein
Joystick
ja
ja
ja
nein
Tastatur
ja
ja
nein
nein
Größe
100 x 35 x 11cm
100 x 35 x 11cm
43 x 40,5 x 89 cm
43,5 x 26,2 x 4,5 cm
Gewicht
12,5 kg
12,5 kg
5,1 kg
3,6 kg

Up


Die inneren Merkmale:

normale Wavestation
Keyboardversion

Zunächst mal möchte ich hier hinweisen, dass es im Unterschied zu den bisherigen anderen Workshops nicht möglich ist, nachfolgend wirklich alle Parameter des Instrumentes einzeln zu beleuchten. Dazu ist die Wavestation zu vielschichtig. Es würde den Rahmen sprengen. Nicht umsonst hat Korg den Instrumenten ein eigens Programmierhandbuch UND ein Bedienhandbuch mitgegeben. Absicht ist, einen groben Überblick über die wichtigsten Funktionen zu geben. Darüber hinaus sollen sich Anfänger und Einsteiger sowie Menschen, die sich mit der Wavestation beschäftigen wollen, ein paar Tipps und Tricks holen können . Wer einen kurzen Überblick über die Vielfalt der Parameter erhaschen möchte, kann die Parameterliste öffnen. Ich denke da wird gleich mal klar, wie tiefgreifend dieses Instrument ist.

Parameterliste hier klicken

Aber jetzt mal los zu den Innereien: Der Synthesizer kann gleichzeitig auf maximal 32 Oszillatoren zurückgreifen. Andere bezeichnen dies fälschlicherweise auch als Stimmen. So wird in der Werbebroschüre auch mit einem 32-stimmigen Synthesizer geworben, was nur bedingt stimmt.

Wavestation A/D
Wavestation A/D

Dies trifft nämlich nur zu, wenn man einen einzigen Patch in einer Perfomance verwendet und dieser Patch auch nur auf einen Oszillator zugreift. Was es mit den Patches und Performance auf sich hat, lesen Sie gleich anschließend. Bei dieser eher doch seltenen Klagarchitektur wäre der Synthesizer 32-stimmig. Aber was behauptet man nicht alles, um die Verkaufszahlen in die Höhe zu treiben. ;-)

Üblicherweise verwendet aber ein gespielter "Sound" mehrere Oszillatoren, sodass sich die Stimmenanzahl um das Vielfache verringert. Würde man z.B. bei einer sinnvollen Vektorsynthese 4 Oszillatoren verwenden, wäre das Gerät 8-stimmig. Hat man dann 2 Patches mit dieser Konstellation im "Sound", dann gar nur 4-stimmig. Also man sieht, auch der Wavestation kann die Puste in punkto Stimmenanzahl ausgehen.

Ergo wissen wir: 32 Oszillatoren, aber meisten weniger Stimmen.

Im Unterschied zu anderen Synthesizern liegt die Besonderheit der Wavestation im Detail. Denn diese bietet bereits auf Oszillator-Ebene eine komplexe Synthesestruktur, bestehend aus Filter, Hüllkurven, LFOs und Modulationen. Somit kann schon auf der untesten Stufe sehr detailliert ins Klanggeschehen eingegriffen werden.

Up

Auswahl der Wellenformen

Display Auswahl der Wellenformen

Der Wellenvorrat:

Die verschiedenen Modelle greifen auf eine qualitativ und quantitativ gute Anzahl an Wellenformen zurück. Die ursprüngliche Wavestation hat einen 2MB großen Vorrat, bestehend aus 31 fix eingespeicherten Wavesequenzen und 365 Einzelwellenformen. Die Nachkommen EX, A/D und SR haben einen doppelt so großen Vorrat an Speicher von 4MB. Das bedeutet nicht, dass sich auch die Wellenformanzahl verdoppelt hat. Sie beträgt bei den größeren Modellen 485 Wellenformen. Aus verkaufstrategischer Sicht hat man unter anderem die PCM Card Waveforms der Piano- und die Drumkarte, sowie weitere VS Wellenformen hinzugefügt. Wie ich heute meine, hätten dem Synthesekonzept andere Wellenformen als Pianos besser zu Gesicht gestanden, aber im Nachhinein ist man immer klüger.

Wellenformliste
Zur Wellenfromliste hier klicken

Die Wellenformen reichen von Kurzimitaten von Natursounds über Synthesewellenformen bis hin zu perkussiven Klangfetzen. Auch die typischen Prophet VS Wellenformen hat man versucht unterzubringen. Ingesamt ist der Vorrat großzügig genung, um viele Klangexperimente anstellen zu können ohne, dass Einem gleich der Vorrat ausgeht. Meines Erachtens ist die Auswahl der Wellenformen wirklich gelungen. Für die Ansicht der kompletten Liste klicken Sie auf nebenstehendes Bild.

Apropos Samples: Wer jetzt hier unter dem Begriff Samples annimmt, es möge sich hier um eine ernstzunehmende Konkurrenz für Sampler handeln, der irrt. Die Samples sind kurze Auszüge aus Wellenformen. Mathematikpuristen mögen sich gerne mal ausrechnen, wie lange ein Sample durchschnittlich sein kann, wenn sich 2 MB Speicher 365 Wellenformen teilen. ;-)

Aus diesen Wellenformen kann man sich auch seine eigenen Wavesequenzen zusammenbasteln, welche zusammengepuzzelt man dann separat in einem eigenen Speicher, unangetastet der Originalen, abspeichern kann.

Up

Wavesequenzen

4 Wavesequences gleichzeitig

4 Wavesequences gleichzeitig

Die Wavesequenzen die man erstellen kann, können einen sehr unterschiedlichen Charakter haben. Zum einen ist es möglich, sehr harte Übergänge und kurze Sounds zu verwenden, was zu einem rhythmischen Ergebnis führt, oder man kann auch sehr lange Übergänge und Durchlaufzeiten der Wellenformen programmieren, was unwillkürlich zu einem sphärischen Ergebnis führt.

Die ursprüngliche Absicht bei der Entwicklung des Wavesequenzings war ein fließender, allmählicher Übergang von verschiedenen Klangstrukturen. Recht bald wurde allerdings auch eine andere Anwendungsmöglichkeit entdeckt. Rhythmische Klangereignisse, die mit schnellen Wellenformänderungen arbeiten. Der

Wave Sequence

Wave Sequence

wesentlichste Unterschied zwischen diesen beiden Anwendungsgebieten liegt in den Crossfadezeiten. Fließende Übergänge werden mit Crossfadewerten über 10 erreicht, wohingegen man bei rhythmischen Waves Crossfadezeiten von 0 bis 2 benutzt.

Welche Parameter sind denn nun bei der Wavesequenz programmierbar?

Steps
gibt an, um welche fortlaufende Wavesequenz es sich in der Nummerierung handelt. Wer des Zählens mächtig ist, dem ist also klar, wie das funktioniert. ;-) Für alle anderen empfehlen wir nochmals den Besuch der Grundschule. Nach 1 kommt die 2 und dann die 3...

Wave Sequence

Display Wave Sequence

Pro Sequenz können maximal 255 solcher Steps programmiert werden. Das Ausnutzen von 255 Steps in einer Sequenz ist aus musikalischer Sicht eher unwahrscheinlich ist. Da sich die Wavestation den Speicher teilt, sind aber insgesamt nur 500 Steps pro Speicherbank möglich. Dann ist es finito mit der Sequenzerei.

Wave
ist auch offensichtlich. Hier wird die Wellenform für jeden Step an sich ausgewählt.

Semi
Hier kann die Tonhöhe jedes einzelnen Steps in Halbtonschritten um den Wert 24 erhöht oder verringert werden.

Fine
Feintuning um jeweils plus oder minus 100 des Steps.

Level:
Auch die Lautstärke jedes Schrittes kann separat geregelt werden.

Duration:
Ist die Spieldauer eines Steps. Diese ist maßgeblich für die Art der Wavesequenz verantwortlich.

Xfd:
Hier kann man die Länge der Überblendung der Wellenformen einstellen.

Loop Dir:
Mittels der Loop Direction kann man einstellen, ob der Loop vorwärts UND rückwärts verläuft oder ob es immer nur vorwärts geht.

Start:
Definiert, an welchem Step der Loop beginnt.

End:
hier stellt man ein, wo der Loop endet.

Repeats:
Wie oft sich der Loop wiederholen soll. Das geht maximal 126 mal. Bei OFF gibt es keinen Loop.

Man sieht, dass Korgs Techniker die Sequenzingsektion gut durchdacht haben. Man bekommt alleine mit dieser Page ein sehr kreatives Werkzeug in die Hand, in der man sich stundenlang im Herumbasteln der Wavesequenzen verlieren kann. Wenn man sich nun vorstellt, dass man pro Patch 4 solcher Sequenzen verwenden kann, wird offensichtlich dass hier mächtig die Post abgeht. Hören Sie sich einige Soundbeispiele an, bei denen die Wavesequenzen mittels Vektorstick überblendet werden.

Midisyncronisation

Wavestation Logo
Korg Wavestation

Die Wavesequenzen können auch zum Midirhythmus syncronisiert werden. Dies muss man auf der Global Page erledigen. Dort gibt es ein Menü "Midi". In diesem kann man dann den Wert auf WaveSeqSyn setzten.

Welcher Wert in der Wavestation welcher musikalischen Rhythmik entspricht, kann man der nachfolgenden Tabelle entnehmen. Man sollte sich jedoch nicht auf die Timinggenauigkeit heutiger Synthesizer verlassen. Ich habe immer wieder erlebet, dass die Wavestation im Arrangement bei angehaltenen Ton und fortlaufender Dauer aus dem Ruder gerät. Also für kurze Notes und Sequenzen über vielleicht 2 Takte sehr gut geeignet, bei langen Sequenzen ist beim Midisync ist Vorsicht geboten. Man sollte daher die Sequenzen durch Neutriggern der Tasten starten.

Notenwert Step Duration
Viertelnote 24
Vierteltriole 16
Achtelnote 12
Achteltriole 8
Sechzehntelnote 6
Sechzehnteltriole 4
Zweiunddreißigstelnote 3
Zweiunddreißigsteltriole 2

Nachdem wir schon in die Welten der Wellenformen und Wavesequenzing vorgedrungen sind, ist es wohl an der Zeit, sich die grundsätzliche Programmier- und Soundarchitektur des Synthesizer anzuschauen.

Up

Soundarchitektur:

Soundarchitektur

Soundarchitektur

Die Klangarchitektur der Wavestation ist zunächst mal für Leute, wie auch mich damals, die mit einem sehr einfachen Synthesizerverständnis an das Gerät kommen, gar nicht so leicht zu verstehen. Die Strukturen sind ein wenig verschachtelt und auch umfangreich, sodass man wissen sollte, was sich verändert wenn man sich in die Tiefen des Synthesizers wagt.

Es ist also wichtig, zuerst zu verstehen, wie ein Sound an sich aufgebaut ist. Aus welchen Teilen er besteht. Ich habe wirklich einige Zeit benötigt um das zu behirnen. Leider werden immer irgendwelche toll klingenden Wortbegriffe von irgendwelchen Marketingfuzis erfunden, die dann zur weiteren Verwirrung beitragen. Scheinbar ist für den Verkauf eines innovativen Gerätes die Verwendung futuristischer Begriffe unumgänglich.

Es lohnt sich aber allemal, sich mit dem Inneren der Instrumente auseinander zusetzten: Man wird dann mit einem einzigartigen Klang belohnt.

Wie sieht das nun aus, wenn ich einfach nur einen Sound spiele?

Up

Performance

Eingabebutton
Eingabebutton

Wenn Sie einen Klang in der Wavestation spielen so heißt dieser bei Korgs Wavestation Performance. Reden wir also von einer Performance, so ist jene Ebene gemeint, die sie üblicherweise später im Studio oder auf der Bühne zum Besten geben.

Eine Performance kann sehr unterschiedlich strukturiert sein. Je nach Familienmitglied steht ein verschiedene Anzahl von ROM und RAM Bänken zum Abspeichern dieser Perfomances zur Verfügung. Auf jede Bank passen 50 Perfomances. Also, wenn sie einen Sound spielen und dieser genussvoll in Ihren Ohren erklingt, dann ist es eine dieser 50 Performances (nummeriert mit 00-49) aus einer Bank (ROM, RAM 1, RAM 2 u.s.w.). Sich dieser Struktur klar zu werden ist schon wichtig, will man die Wavestation auch verstehen lernen. Also kurz mal den Taschenrechner herausholen und nachrechnen:

Wavestation und Wavestaion EX haben 1 ROM und 2 RAM Bänke.
Macht also insgesamt 3 Bänke: 3 x 50 = 150 Sounds zum spielen.

Wavestaion A/D hat 1 ROM und 3 RAM Bänke
Macht also insgesamt 4 Bänke: 4 x 50 = das können Sie jetzt wohl selbst ausrechnen.

Achja: und die Wavestation SR hat 8 ROM und 3 RAM Bänke.
Ergeben also demnach wie viel Sounds?

Also klar, Performance = Sound!

Eine Performance kann aus bis zu acht Patches bestehen. Pro RAM Bank kann man in der Wavestation 35 Patches abspeichern. Patches sind so etwas wie die Soundlieferanten für die Performances. Wie Patches aufgebaut sind, lesen Sie im Anschluß an dieses Kapitel.

Edit Performance

Display Performance

Wenn man im Performancebereich auf "Details" geht, kann man die einzelnen Patches verwalten. Wie am Beispielbild zu sehen ist, kann dann in diesem Menü die 8 Parts mit + und - auswählen. Mit der Begrifflichkeit Part hat man eine weitere Verwirrung hinzu geschaffen.

Ein Part ist eigentlich nichts anderes als ein Parkplatz für ein Patch. Man kann nun selbst bestimmen, welches Auto man wo parkt. Das schöne ist, dass man auch ein und dasselbe Auto öfters auf die Parklätze verteilen kann. Etwas, das sich in unserer Zeit mangelnder Parkmöglichkeiten nicht realisieren lässt. Ergo: Hier geht es darum, welche(s) Patch(es) (Soundlieferant) man in seiner Perfomance (der Sound, den wir später spielen) haben möchte.

Jetzt total verwirrt? Macht nichts, war ich damals auch. Aber ein paar Minuten herumprobieren und man hat heraus, was sich hier nur schwerlich in Theorie beschreiben lässt.

In demselben Menü stehen ein Lautstärkenregler, eine Transponierung sowie eine Delay Funktion für jedes Patch zur Verfügung. Wenig öfter verwendet werden vermutlich die Einstellungen für Play Mode Sustain und Scaling. Wie viel Patches man verwendet, obliegt einem selbst. Da ein Patch ja aus bis zu 4 Oszillatoren bestehen kann, kann ein Sound mit einem Patch durchaus schon für einen Klang reichen. Auf der anderen Seite kann man hier mal eben schnell mehrer Patches stacken (übereinander legen) und verstimmen, was natürlich auf die Stimmenzahl des Synthesizers geht.

Wavestation Grafitti
Wavestation Grafitti

Eine Solo Funktion ermöglicht das einzelne Anhören eines Parts. Recht praktisch, dabei werden alle anderen Parts (Patches im Sounds) einfach ausgeblendet. Schön auch die Zone Funktion. In dieser kann man die Parts der Tastatur in Zonen zuordnen. Dies wird auch grafisch dargestellt. Also mal unten ein Bass, oben ein Solo, oder andersrum, einfach wie man will. Im selben Bereich kann man auch die Werte für die Anschlagdynamik einstellen.

Natürlich bietet die Wavestation auch Speicher und Initialisierungsfunktionen im Performancebereich. Klar auch, wohin mit den Eigenkreationen. ;-)

Leider ist in der Struktur die Anzahl der Performance (50 pro Bank) nicht gleich mit der Anzahle der Patches (35 pro Bank). Das kann zu Verwaltungsproblemen führen, wie Sie später lesen werden. Aber wir haben vermerkt: 50 Sounds pro Bank zum Spielen und quasi 35 Soundzulieferer pro Bank.

Up

Patch

Performance Selektion

Display Performance

Ein Patch wiederum ist eine untere Soundebene und damit der Soundlieferant für die Performances. Das Patch kann individuell aus 1, 2 oder 4 Oszillatoren (Wellenformen) bestehen. Das kann man selbst bestimmen. Viele programmierte Patches in der Wavestation beweisen, dass man auch mit nur einem Oszillator schöne Klänge hinbekommt. Will man jedoch die Vektorsynthese benutzen, benötigt man 2 oder 4 Oszillatoren.

Display Patch Edit

Display Patch Edit

Zunächst mal ruft man die Seite "Patch Edit" auf. Hier nimmt man die Struktureinstellung (1, 2 oder4) vor. Man kann hier auch die Oszillatoren syncronisieren. Über die unteren Menüs kann man dann weiter in die Bereiche der Wellenformen, der Makros und der Effektseite eindringen.

Macros ist der eigentliche Zugang zu dem, was man bei anderen Synthesizern schlechthin als die typischen Parameter bezeichnet. Hier geht es los mit Filter, Hüllkurven und Modulationen. Wir werden jetzt nicht durch jeden Parameter dieses Dschungels gehen - nur so viel: mit den unteren Menüs hantelt man sich von einer Seite zur nächsten.

Hüllkurven Display

Display Hüllkurven

Die Hüllkurven werden grafisch dargestellt. Für mich damals ziemlich abgefahren, auf dem Display gleich mal die Veränderungen auch optisch zu sehen. Heute fast usus, damals schon ein nettes Feature. Mittels Cursor hintippen und drehen am Data Wheel verändert man die Werte.

Display Ansicht LFO

Display Filter

Die Filter sind nicht gerade der Brüller. Nenne wir es einfachheits halber Klangbedämpfungseinheit. Wer also typische Filter von Analogsynthesizer erwartet, wird hier enttäuscht. Es gibt keinen Resonanzparameter für den Filter, welche andere Geräte so schön zum Quietschen bringt.

Laut Anleitung handelt es sich bei dem Filter um einen 24db Tiefbassfilter und dieser geht eher verhalten zur Sache, ist aber für den kühlen Klangcharakter der Wavestation mitverantwortlich und damit auch Bestandteil der Klangästhetik. Zwei Modulationsquellen können ausgewählt werden und auch separat in der Intensität eingestellt werden. Üblicherweise wird man als erstes Modulationsziel die Hüllenkurve (ENV1) auswählen. Keyboardtracking ist auch möglich.

Display Ansicht LFO

Display LFO

Die Wavestation hat 2 LFO spendiert bekommen, deren Aufbau identisch ist. In das LFO Menü eingedrungen, lassen sich die Geschwindigkeit, die Wellenform und sonst auch allerhand anderer Sachen einstellen. Als Wellenform stehen Dreieck, Rechteck, aufsteigender und abfallender Sägezahn und Zufall zur Verfügung. Sowohl die Tiefe als auch die Geschwindigkeit können nochmals moduliert werden. Auch eine Verzögerung des Einsatzes des LFO ist möglich.

Die Seite Pitch steuert die Tonhöhenmodulation am Anfang des Tones. Auch hier gibt es einige Parameter die einem helfen, das Klangprogramm lebendiger zu gestalten.

Das eigentlich Wichtigste zum Schluss:

Up

Das Menü Waves

Selektion der Wellenformen

Selektion der Wellenformen

Je nachdem welche Struktur im Patch man gewählt hat (1, 2 oder 4) kann man hier aus dem Fundus der Wellenformen oder aber auch der Wavesequenzen die Klangquellen auswählen.

Neben Auswahl der Wellenform kann man noch individuell die Lautstärke, Tonhöhe, das Finetuning sowie eine abstrakte Tonhöhenverteilung auf der Tatstatur für jede der 4 Ziele einstellen.

Mittels den 4 Mute Tasten kann man die einzelnen Oszillatoren zum Schweigen bringen. Eine Funktionalität, die man sich bei so manchen Lebensgenossen wünschen würde und wo eine Implementierung auch dort durchaus von Sinn wäre. Nützlich ist diese Funktion auf der Wavestation dann, wenn man sich auf die Auswahl und Programmierung einer Wellenform konzentrieren muss. Mit der Taste Wavesequenzing kann man direkt auf die Wavesequenzingeditierung springen, somal man überhaupt ein Sequenz ausgewählt hat.

Display Ansicht Vektorsynthese

Display Ansicht Vektorsynthese

Spannend und an den legendären Prophet VS erinnernd ist dann die Taste MIXEV. Dakommt man dann in das Heiligtum der Vektorsynthese. Man kann dieses Menü jedoch nur aufrufen, wenn man mindestens eine 2 oder 4 Oszillatoren Struktur hat. Mit einer einzigen Wellenform macht die Vektorsynthese recht wenig Spass, habe ich mir sagen lassen.

Vektorstick
Wavestation Joystick

Mittels Point sucht man den zeitlichen Punkt im Verlauf aus. Time gibt an, wie schnell die Zeit von einem Punkt zum nächsten vergeht. Naja und mittels des Joysticks gibt man das Lautstärkenverhältnis zwischen den Wellenformen an. Dies wird auch in Prozentwerten angegeben. Die Gesamtlautstärke beträgt immer 100 %.

Dazu gibt es noch Loopfunktionen, die bestimmen, wie sich der Verlauf des Klanges im Zeitablauf verhalten soll. Diese Funktion kann neben denn Wavesequenzen als das Kernstück der Wavestation bezeichnet werden und kann zu ziemlich abgefahrenen Klangergebnissen führen.

Der Joystick ist immer im aktiven Zustand. Das heißt, man kann auch im Livebetrieb mittels dieser Spielhilfe ins Klaggeschehen eingreifen, sofern die Soundstruktur so programmiert ist.

Man kann auch Wavesequenzen von anderen RAM BANKS Wavesequenzen auswählen. Die Waves 0 -31 aller Speicherbänke werden mit einem * und lassen erkennen, dass es sich um Sequenzen handelt. Dieses System kann für die Archivierung durchaus ein ziemliches Problem mit sich bringen. Warum, möchte ich nachfolgend kurz erläutern.

Den Entwicklern von Korg ist hier ein wahres Kunststück an Desorientierung und Verwirrung für die User bezüglich Speicherverwaltung gelungen.

Struktur

vewirrende Struktur im Synthesizer?

Wenn man, so wie ich am Anfang in meiner Naivität, an die Soundverwaltung ohne Nachdenken über deren Konsequenzen herangeht, kreuz und quer durch die Bänke Programmierungen vornimmt, bekommt man später ein gravierendes Problem. Ich hatte Performances mit Patches anderer Bänke verbunden. Patches wiederum mit Wavesequenzen anderer Bänke verknüpft. Das Resultat: eine in sich komplex verschachtelte Soundstruktur, in der es unmöglich war, einen Überblick zu behalten.

Nimmt man nun irgendwo in diesem Irrgarten eine Änderung vor, kann man nur schwerlich abschätzen, wo diese Änderungen noch Auswirkungen haben werden. Wer hat schon alle Verknüpfungen im Kopf? Kommt man überhaupt auf die Idee, eine ganze Bank durch neue Sounds auszutauschen, fällt das gesamte Kartenhaus zusammen.

Leider ist das nicht sehr Userfreundlich, und so kann ein gut gemeintes offenes System zur Falle werden.

Also im Voraus überlegen, welche Soundstrukturen man verwendet. Am Besten ist es, in einer Bank zu bleiben, auch wenn es noch so verlockend erscheinen mag, sich der Sounds andere Bänke zu bedienen.

Up

Modulationen

Modulation in der Wavestation

Modulationen in der Wavestation

Die Wavestationen bietet ausreichend Modulationsmöglichkeiten in den verschiedenen Menüstrukturen. Das funktioniert aber nicht, wie man es bei manch anderen Synthesizern kennt, wo es einen eigenen Bereich für dieModulationen gibt (wie z. B. Prophet VS oder Matrix 6). Die Zugänge zu den Modulationen werden über Untermenüs in den einzelnen Sektionen aufgerufen. Dort stehen genügend Quellen für die Beeinflussung der Klänge zur Verfügung.

Jedem Patch liegt ein ausgedehntes Modulationssystem zugrunde. Die verschiedenen Quellen (Source) und Ziele (Destination) können über die Menüs der Ziele erreicht werden. Möchte man z.B. die Lautstärken-Hüllkurve modulieren, so kann man das über die AMP_MOD Seite bewerkstelligen. Meistens sind zwei getrennte Modulationsquellen verwertbar.

Die Modulationen erlauben dem Sounds eine noch höhere Dynamik, der ohnehin lebendigen Klangmöglichkeiten, die das Instrument schon bietet.

Up

Multi Mode

Die Wavestations besitzen auch die Möglichkeit des Multimodes. Die Tastenversionen und die A/D stellen hierfür 16 Speicherplätze für ein eigenes Setup zur Verfügung. Die SR sogar 32. Ich muss gestehen, dass ich die Geräte niemals Multitimbral eingesetzt habe. Da viele Sounds auf die Stimmenzahl gehen, hat sich daher für mich nie die Frage nach einem multitimbralen Einsatz gestellt hat.

Up

Effekte

Effektsektion der Wavestation

Effektsektion der Wavestation

Die Wavestation hat zwei unabhängige Effektsektionen. Die Routingmöglichkeiten sind sehr umfangreich und waren für mich damals nicht immer gleich durchschaubar. Man kann selbst definieren, ob man die beiden Effektblöcke parallel oder seriell schalten und auch wie man die Ausgangsbelegung bei den Outputs haben möchte.

Das Besondere an den Effekten, auch für damals, war, dass diese in Echtzeit moduliert werden konnten. So ist es z.B. möglich, mittels Modulationsrad, Joystick oder anderen Spielhilfen in die Effekte Realtime einzugreifen, was der Klangvielfalt des Gerätes noch eine Portion Individualität drauf setzt.

Die Qualität der Effekte ist durchaus als gut zu bezeichnen, auch wenn heute manche diese Anschauung nicht teilen werden. Mir gefallen sie jedenfalls besser, als viele der eingebauten Effekte, wie z.B. von Yamaha aus der Zeit. Dass sich damit kein 1000de Euro teure Lexicon, TC Electronic oder Roland Effektgerät ersetzten lassen, liegt auf der Hand. Aber ich empfinde die eingebauten Effekte durchaus für gut und diese können im Arrangement auch bestehen, ohne dass sie gleich negativ auffallen.

Die einzelnen Effektparameter sind umfangreich editierbar. Dazu muss man die Effektseite aufrufen. Dorthin gelangt man über Edit und eben Effects-FX. Zwischen folgenden Effekttypen kann man sich entscheiden:

1. Small Hall Reverb & EQ
2. Medium Hall Reverb & EQ
3. Large Hall Reverb & EQ
4. Small Room Reverb & EQ
5. Large Room Reverb & EQ
6. Live Stage
7. Wet Plate Reverb
8. Dry Plate Reverb
9. Spring Reverb
10. Early Reflections & EQ1
11. Early Reflections & EQ2
12. Early Reflections & EQ3
13. Forward Gated Reverb & EQ
14. Reverse Gated reverb & EQ
15. Stereo Delay
16. Ping Pong Delay
17. Dual Mono Delay
18. Multi Tap Delay & EQ1
19. Multi Tap Delay & EQ2
20. Multi Tap Delay & EQ3
21. Stereo Chorus & EQ1
22. Quadrature Chorus & EQ
23. Crossover Chorus & EQ
24. Stereo Harmonic Chorus
25. Stereo Flanger & EQ1
26. Stereo Flanger & EQ2
27. Crossover Flanger & EQ
28. Stereo Enhance & Exciter & EQ
29. Distortion & Filter & EQ
30. Overdrive & Filter & EQ
31. Stereo Phaser 1
32. Stereo Phaser 2
33. Stereo Rotary Speaker
34. Stereo Mod & Pan & EQ
35. Quatradure Mod & Pan EQ
36. Stereo Parametric EQ
37. Chorus & Stereo Delay & EQ
38. Flanger & Stereo Delay & EQ
39. Delay / Hall
40. Delay / Room
41. Delay / Chorus
42. Delay / Flanger
43. Delay / Distortion & Filter
44. Delay / Overdrive & Filter
45. Delay / Phaser
46. Delay / Rotary
47. Stereo Pitch Shifter
48. Mod Pitch Shift & Delay
49. Stereo Comp & Lim/Gate
50. Small Vocoder 1
51. Small Vocoder 2
52. Small Vocoder 3
53. Small Vocoder 4
54. Stereo Vocoder & Delay 1
55. Stereo Vocoder & Delay 2

Die Effekte 48 - 55 stehen nur bei der Wavestation EX, A/D und SR zur Verfügung.

Up

Cards Zubehör

Cards für die Wavestation
Programm- und Waveformcards

Besonders traurig über den Nichtbesitz der Cards muss man nicht sein, außer man ist ein wirklicher Card Fetischist. Für die, die weniger selbst im Gerät programmieren möchten, gibt es über das Internet freien Zugang zu fast schon unglaublich vielen Sounds.

Die Wavestation SR verwendet im Gegensatz zu ihren anderen Familienmitgliedern ein anderes Cardformat. Das SR Kartenformat entspricht dem der Gerätegeneration der Korg 01/RW und die anderen Geräte benutzten noch das M1 Format. Also Vorsicht wenn man diese vertauschen möchte. Die Wavestation ohne EX verhält sich logischerweise auch komisch, wenn man die Werksounds der A/D per Card aufrufen möchte. Klar, kann sie doch nicht auf die erweiterten Wellenformen zugreifen.

Wer eine Wavestation EX , A/D oder SR hat, braucht sich nicht nach den Erweiterungskarten WSC-1S (WSC-01+WPC-01) Piano und WSC-2S (WSC-02+WPC-02) Drums & Percussion umzusehen, da diese im Zuge der Speichererweiterung gegenüber der ersten Version bereits implementiert wurden.

Hier einige Auszüge aus dem Angebot der Speicherkarten, die aber nicht als vollständig anzusehen sind. (entnommen aus dem A/D Manual)

  • WSC-1S (WSC-01+WPC-01) Piano
  • WSC-2S (WSC-02+WPC-02) Drums & Percussion
  • WPC-11 Performance 1
  • WPC-12 Performance 2
  • WPC-13 Performance 3
  • WPC-14 Analog & VS
  • WPC-15 Dance/Top 40
  • WPC-16 Wavestation Omnibus
  • WPC-17 Studio Collection
  • WPC-00P Factory Sounds
  • WPC-0AD Factory Sounds der A/D
  • WPC-00S Demo Sequenzen
  • MCR-03 WS Legendary Prophet VS Sounds
  • MCR-03 WS1 Standard Synthesizer Sounds
  • MCR-03 WS2 Future Pad Sounds
  • MCR-03 WS3 Dancing Wavestations
  • WS01 New Age Collection Vol 1
  • WS 03 Vector Atmospheres
  • WS 04 SY77 Impressions
  • WS 06 Hybrid Synthesis
Up

Bedienung

Eingabetasten Wavestation
Wavestation

Wie soll man sagen? Ist es möglich einen so komplexen Synthesizer einfach zu gestalten? Die Entwickler haben sich für die damalige Zeit wirklich bemüht, viel Information auf das Display unterzubringen. Auch die Menüführung ist, hat man sich mal daran gewöhnt, gar nicht so schlecht.

Aber für Neueinsteiger ist die Wavestation wohl nichts. Zu verzwickt sind manche Menüs. Es ist nicht immer gleich offensichtlich, wohin welcher Weg führt. Verursacher dafür, ist die komplexe Architektur des Synthesizers. Auf der anderen Seite bietet das Instrument so viele Möglichkeiten sich darin zu vertiefen, dass es durchaus Spass macht, darin herumzuschrauben. Für mich waren es unzählige Stunden in denen mir das Gerät Freude bereitet hat. Die Grenzen auszuloten ist vermutlich unmöglich. Dennoch habe ich über die Wavestation sehr viel über rhythmische Musikalität gelernt und ich kann nur jedem wärmstens ans Herz legen, trotz vielleicht gegenteilig wirkender Worte von vorhin, sich mit den Parametern der Wavestation auseinander zu setzen.

Vektorstick A/D
Vektorstick Wavestation A/D

Für die heutige Generation von Musikfreaks am PC und der Möglichkeit der Einflussnahme bis auf die Bitebene mag es etwas abstrakt und absurd anmuten. Dennoch, das Arbeiten mit den Wavesequencen hat mir ein anderes musikalisches Verständnis gegeben und damit auch unwillkürlich die Musik selbst beeinflusst.

Wer einen Synthesizer mit direkten Zugriff und Schrauben sucht, sollte sich nach einem anderen umsehen. Einsteigern würde ich zu lernpädagogischen Zwecken auch einen anderen Synth empfehlen, außer sie lassen sich von Herausforderungen nicht abschrecken. Auf der anderen Seite gibt es für die Wavestation so viele unzählige Sounds, dass auch Einsteiger auch von Anfang an ihre Freude damit haben werden.

Über die übliche Parameterbearbeitung bietet die Wavestation auch umfangreiche Kopier- und Restfunktionen, die dem Anwender die Programmierung erleichtern sollen.

Grafitti Wavestation
Grafitti Wavestation

Achtung: Bedienbar sind in der Praxis jedoch nur Wavestation, Wavestation EX und die Wavestation A/D. Obwohl die SR in der Theorie auch programmierbar wäre, bleibt dies jedoch reine Theorie. Man muss wohl Miniaturfingerkünstler sein und Nerven aus Drahtseil haben, um mit den kleinen Button und der Menüstruktur Freude am kreativen Programmieren zu haben.

Selbst ich als jemand, der langjährig mit der Wavestation A/D Erfahrung aufweisen kann, habe die Nerven bei Programmierversuchen der SR weggeschmissen. Hier geht einfach nichts, wenn man sich durch irgendwelche Untersubmenüs mit den kleinen Tipptastern quälen muss. Aber die SR hat ihre Vorzüge ja wo anders und lädt durch ihren großen Klangvorrat zum Spielen ein.

Sollte die Wavestation einmal nicht mehr ganz das tun, was sie sollte, so bietet Korg eine Initialisierungsmöglichkeit an. Wie Sie das am Besten machen, lesen Sie bitte auf folgender Seite nach:

http://www.danphillips.com/wavestation/ws_faq.htm

Up


Was sollte man beim Gebrauchtkauf einer Wavestation beachten?

Grafitti
Grafiiti

Grundsätzlich ist das Instrument noch nicht so alt, als dass es große Probleme bereiten sollte. Eigentlich kann nicht wirklich viel falsch sein am Gerät. Problemstellung wie nicht stimmstabiler Oszillatoren älterer Synthesizer sollte die Wavesation nicht haben. Dennoch gibt es Schwachpunkte, die man heute beim Secondhandkauf beachten sollte.

Bei vielen Geräten ist die Hintergrundbeleuchtung des Displays inzwischen kaputt. Man kann zwar noch immer Editieren, aber im Dunkeln oder auf der Bühne wird es eventuell zum Problem. Man kann das Display austauschen, aber das verursacht Zusatzkosten.

Bei vielen Wavestations ist auch schon die Speicherbatterie leer. Das führt dazu, dass der Synthesizer die abgespeicherten Sounds vergisst. Ein hirnloser Synth macht auch keinen Spass. Rechtzeitig wechseln.

Die Tastatur der Wavestation ist auch ein wenig anfällig "kleben" zu beleiben. Also vor dem Kauf mal alle Tasten auf Spielbarkeit andrücken.

Up

Klang

Korg Wavestation A/D
Korg Wavestation A/D

Wer es bis hierher geschafft hat, dem wird nicht entgangen sein: ich bin ein Anhänger der Wavestation. Der Klang des Synthesizers ist wirklich einzigartig, und das meine ich im positiven Sinne. Die Konzepte Wavesequenzing und Vektorsynthese gehen voll auf. Man darf sich keinen so "kräftigen" Synthesizer wie den Prophet VS erwarten, dazu sind die Filter einfach zu zaghaft. Die Stärken des Instrumentes liegen in seiner Kühlheit. Vor allem die Pads mit langen Sustainphasen zeigen drastisch in welch ungehörter Form sich Klänge entwickeln können. Es ist möglich, mit einem Finger eine ganze Filmmusikcollage zu realisieren und sich in die Tiefen des Weltalls beamen zu lassen? Seid ihr bereit um in den Kampf gegen die Borgs zu ziehen? Soundnamen wie "Alien Dreams", "20sec Invasion", "Dream in Motion" und "Mr. Terminator" verraten, wo es lang geht.

Die Einfingerspielweise geht zwar ein wenig auf Kosten der Eigenkreativität, macht aber trotzdem Spass. Und wem gefiele es nicht, dem unwissenden und staunenden Publikum mit einem einzigen Tastendruck eine Stunde lang eine spacige Performance zu liefern?

Joystick A/D
Joystick A/D

Wer einen Moog Bass will, Hände weg von der Wavestation - Moog kaufen. Wer Oberheim Bläser haben will - Hände weg von der Wavestation - Oberheim kaufen. Wer Naturinstrumente haben will Hände weg von der Wavestation - Sampler oder Rompler kaufen. Wer selbst die Wüste zum Gefrieren bringen möchte, wer sich nicht scheut von Aliens entführen zu lassen, für den kann es nur die Wavestation geben. Mir fällt hierzu keine Alternative ein.

Röcheln, Hauchen, Sequenzen und Geräuschartiges bis zum Umfallen. Vieles erinnert an die digitalen Mitbewerber der Zeit. Nur eben lebendiger. D50 Sounds kein Problem, M1 auch nicht. Erinnerungen werden auch an dem Microwave oder sogar an einem PPG wach, ohne jedoch dessen "Härte" zu erreichen. Schneidige Leadsounds? Aber klar doch -auch das geht.

Wer möchte, kann die Wavestation auch für die digitalära typischen Billigimitaten von Natursounds verwenden. Dies wäre angesichts der anderen Qualitäten des Instrumentes jedoch fast schon eine Beleidigung.

Korg Wavestation A/D
Korg Wavestation A/D

Auf vielen Produktionen der frühen 90er ist die Wavestation manchmal mehr offensichtlich, manchmal wenig auffällig zu hören. Spontan sind mir 2 Künstler in Erinnerung, die dies sehr deutlich getan haben. Jan Hammer beim Soundtrack für das Video "Beyond the mind eye" und auch Gary Numan hat in seinen kalten 90er Produktionen des Öfteren die Wavestation zu Wort kommen lassen.

Will ich ganz unverschämt sein, so würde ich einen Wunsch nach einen Apreggiator in der Wavestation äußern. Der Prophet VS hat gut zur Schau gestellt, dass sich Vektorsynthese und Apreggien ganz gut vertragen. Über den Filter habe ich schon vorhin geschrieben. Aber was solls, die Wavestation ist auch so ein schönes Instrument und vielleicht gerade wegen diesem Manko, so wie sie ist.

Ich selbst habe die Wavestation ab der "Horizont" bis zum heutigen Tag in jeder Produktion eingesetzt. Während ich mir bei der Horizont noch den berechtigten Vorwurf gefallen lassen musste, ich hätte Standardwerksounds benutzt, so habe ich die Wavestation in späterer Folge viel diffizieler und unhörbarer eingesetzt. Auf jeden Fall ist sie bis heute ein liebsamer Ideenlieferant geblieben.

Robert Wittek
Robert Wittek

Betrachtet man den momentanen Gebrauchtmarktpreis und den Gegenwert, den man dafür bekommt, so möchte man fast die Behauptung aufstellen, dass jede Wavestation ein Schnäppchen ist. Nicht, dass da jetzt einer meint, ich sage das, weil ich eventuell meine verkaufen möchte, also Anfragen sind sinnlos ;-)

Autor: Robert Wittek
September 2006

Wie immer Danke für das Redigieren an Cornelia Wittek

Up

Audio Workshop Korg Wavestationzum Downloaden

Audio Workshop Korg Wavestation

Mit über 100 verschiedene Klangbeispielen!

Download Audifile, MP3 16.59 MB Länge: 25:45min

Die Audiofiles haben aufgrund der Datenkomprimierung leichte Klangeinbußen. Die Verringerung der Klangqualität dient zur kürzeren Downloadzeit. Die Soundbeispiele wurden zum größten Teil mit Hilfe der Werkslibrary der Wavestation SR erzeugt. Einige Sounds kommen auch von Cards für die Wavestation. Es kamen keine externen Delays und Reverbs zum Einsatz.

Up

Alternative

Korg Legacy Collection

Korg Legacy Collection

Die Wavestation erlebte gemeinsam mit anderen Urgesteinen aus Korgs Fabrik eine Art Renaissance. Die Wiedergeburt hat sie aber nicht dem fleißigen Umtrieben der Familienmitgliedern zu verdanken. Also keine Hardwarekinder. Für alle, die eher auf weichgemachtes stehen, hat Korg die Wavestation in ihrer Legacy Collection auf PC Basis implementiert.

Obwohl ich zugegebenermaßen ein Hardware Anhänger bin, hat mich das Ergebnis doch sehr überrascht. Habe zwar keinen direkten A-B Vergleich angestellt, aber beim Durchhören der Sounds konnte ich nicht wirklich einen großen Unterschied zwischen der Hardwarevariante und der Softwareversion erkennen. Wer also auf die Sounds der Wavestation zurückgreifen will, einen PC und eine gute Audiokarte besitzt kann mit der Legacy Collection günstig in das Reich der Wellenstation eindringen.

Der Wavestation wurden gleich mal 11 Bänke ( 3 RAM und 8 ROM ) an Sounds mitgegeben. Da kommen doch gleich mal Erinnerungen and die SR auf, war da nicht auch etwas von 11 Bänken? Man kann also auf Anhieb mittels Masse der Sounds loslegen. Übrigens können die Soundprogramme der originalen Wavestation mittel SYX Daten übertragen und importiert werden (Ungeprüfter weise von mir). Wer einen Eindruck von den Möglichkeiten der PC Variante der Wavestation haben möchte, sollte sich die Soundbeispiele am Schluss des Workshops anhören. Da kommt dann die Legacy zu Wort.

Legacy Collection

Korg Legacy Collection

Schön wäre noch gewesen, wenn man mit dem tollen "Hardwarecontroller" des MS 20 auch auf die Wavestationparameter zugreifen hätte können, aber das ist eben nur Wunschdenken. Die Wavestation lässt sich am PC Monitor bestens bedienen, da man sehr viele Parameter auf einmal im Blickfeld hat. Der Vektorstick der Wavestation funktioniert übrigens prima, auch auf der PC Variante. Ich habs ausprobiert. Lustigerweise reagiert der Vektorstick in der Auf- und Abbewegung genau umgekehrt. Das ist aber ziemlich egal. Schon lustig, wenn sich der blaue Punkt am Monitor fernsteuern lässt.

Die Legacy Collection ist eine wirkliche Alternative. Man bekommt zu dem heute wirklich unglaublichen guten Straßenpreis noch eine Imitation des MS20, Polysix und einen Hardwarecontroller dazu, die viele für die eigentliche Attraktion des Softwarepaketes halten.

Die Vorteile dieser Variante: der Preis, Soundvielfalt, keine Sorgen mit Displayausfall und Batterie, Intuitiveres programmieren von Sounds, platzsparend

Nachteile: Man braucht einen Computer, gute Augen, eine Audiokarte und man verliert ein schönes Stück Hardware. Vielleicht auch von Vorteil sind gute Nerven bei Treibersuche und den üblichen Bluescreenproblemen der PCs. Außerdem ist sie auf der Bühne nicht so cool. ;-)

Digital Edition

Ein aufmerksamer Leser hat richtigerweise darauf hingewiesen, dass nicht nur die Legacy Collection die softe Wavestation beinhaltet, sondern die von Korg angebotene Digital Edition ebenfalls. Dies sogar in verbesserter Form.

Die Digital Edition der Korg enthält ebenfalls den Wavestation Software-Synthesizer, mit allen Wavestation SR Applikationen. Alle Wellenformen, Effekte und Sound-Programme sind der Softwareversion beigegeben. Die Daten von Anwendern und Drittanbietern werden ebenfalls, wie bei der Legacy Collection sofern sie als .SYX-Dateien vorliegen, akzeptiert. Die Digital Edition enthält darüber hinaus die PCM- und Sound-Daten aller Karten, die Korg seinerzeit für die Wavestation entwickelt hat.

Neben einem Ersatz der Wavestation enthält man auch eine Simulation des damals erfolgreichen Korg M1, dessen Sound zwar schon etwas betagt wirkt, aber den einen oder anderen M1 Freund sicherlich freuen wird. Weiters kann die Effektsektion als eigenes VST Plug In verwendet werden.

Ein weiterer Vorteil, die Filter sind endlich resonanzfähig. Man kann sie optional vom alten "Exciter"-Parameter auf Resonanz umschalten. So ist es möglich die Filter schön zum pfeifen bringen. Es ist dann zwar immer noch keine Moog-Kaskade oder vergleichbar charakteristisches, erfüllt aber doch seine Zwecke und ist ein grosser Gewinn gegenüber den Vorgänger.

Vielen Dank für den Hinweis an Ingo Hoffmann

 

Up